Erfahrungen

„Als ich den Kurs Babyschritte besucht habe, war Hannes circa neun Monate alt. Spannend fand ich, wie ich dort gelernt habe, mein Kind wirklich intensiv zu beobachten. Zuhause betrachtete ich meinen Sohn auch beim Spielen, aber im Kurs war es eine ganz andere Qualität.

Die wertvollste Erfahrung für den Alltag mit einem kleinen Kind war für mich die Bestätigung, dass man auch als Erstlingsmutter durchaus einfach mal seinen gesunden Menschenverstand einschalten sollte und den Rat von Herrn Google vielleicht gar nicht so oft in Anspruch nehmen muss. Damit meine ich: Jedem leuchtet ja ein, dass das Sprechen mit dem Kind die Sprachentwicklung und auch die Bindung fördert. Allerdings geht das nach ein paar Wochen im Alltag etwas unter. Inzwischen erkläre ich meinem Sohn wieder alle Schritte und Tätigkeiten beim Wickeln, Umziehen, Füttern etc. Und siehe da, er lauscht mir aufmerksam statt ständig zu strampeln oder wegkrabbeln zu wollen.“ Silke mit Hannes

„Heute war der Abschlussbesuch unserer Hebamme. Amely ist jetzt elf Wochen alt. Während unseres Gesprächs lag sie wach und friedlich in ihrem Bettchen, wo sie fast immer liegt. Sie hat ein bisschen mit uns geplaudert und ihre kleine Hand in den Mund gesteckt. Die Hebamme meinte, unsere Tochter sei ein Phänomen. Sie habe überhaupt erst vier bis fünf Kinder erlebt, die so friedlich seien. Die man einfach so in ihr Bett legen kann, ohne dass sie sich beschweren und sofort aufgenommen werden wollen. Ich habe mich sehr über dieses Kompliment gefreut! Rückblickend bin ich bereits jetzt sehr zufrieden mit unserer bisherigen Vorgehensweise in der Begleitung von Amely.“ Iris mit Amely

„Wie vermutlich viele andere (Erstlings-) Eltern habe ich tatsächlich sehnlichst auf das Sitzen von Elias gewartet. Wir sind allerdings nie in Versuchung gekommen, Elias vorher aufzusetzen. Und dann ging plötzlich alles ganz schnell. Innerhalb von ein paar Wochen hat er zu robben gelernt, in den Vierfüßlerstand zu gehen, zu krabbeln und schließlich über die Krabbelposition ins Sitzen zu gelangen. Anfangs hat er sich im Sitzen noch ein bis zwei Wochen mit den Händen stabilisiert, bis er plötzlich frei sitzen konnte.“ Sarah mit Elias

„Nach fast einem Jahr bin ich dankbar für mein Durchhalten. Allerdings muss ich ehrlich gestehen, dass ich es ohne den wöchentlichen Input von Natalie im Kurs Babyschritte nicht geschafft hätte! Es gab eine Zeit, in der ich an allem, vorneweg an mir selbst, zweifelte, da die negativen Stimmen in meinem persönlichen Umfeld einfach zu laut wurden und ich außer im Kurs Babyschritte nur Kritik erntete. Heute bin ich froh, dass ich den lauten Gegenstimmen standgehalten habe, auch wenn ich in meinem privaten Umfeld tatsächlich alleine dastand. Das Warten hat sich gelohnt. Erwähnenswert ist etwa der kerzengerade Sitz unserer Tochter, den sie sich mit gut zehn Monaten tatsächlich ganz alleine erarbeitet hat. Bereits eine Woche, nachdem sie sich zum ersten Mal selbständig hingesetzt hat, war sie so sicher in dieser Position, dass ich sie bedenkenlos alleine sitzen lassen konnte. Ich musste sie überhaupt nicht stabilisieren. Im Laufe ihrer selbständigen Bewegungsentwicklung hat unsere Kleine genug Muskeln aufgebaut, um ihren Körper von innen heraus zu kräftigen und die neue Haltung problemlos einzunehmen.“ Dalina mit Bellalie

„Wir hatten eine Schaumstoffmatte im Laufstall. Diese haben wir auf Grund des Kurses Babyschritte entfernt, da uns eingeleuchtet hat, dass eine weiche Unterlage die Bewegungsfähigkeit einschränkt. Und jetzt, da unsere Zwillinge anfangen das Laufen zu üben, verstehen wir es erst richtig. Tatsächlich brauchen sie einen festen Untergrund, um sich gut fortbewegen zu können. Auf einer Matratze klappt das freilich nicht so gut.“ Alice mit Annika und Moritz

„Im Nachhinein kann ich wirklich einen deutlichen Unterschied feststellen: Kinder im selben Alter meiner Tochter sind wesentlich leichter ablenkbar und beschäftigen sich nicht annähernd so ausdauernd und aus eigener Initiative mit einem Gegenstand, wie unsere Kleine es tut. Im Fall unserer Tochter bin ich fest davon überzeugt, dass dies ein Resultat des nicht vorhandenen Spielbogens und Mobiles ist. Denn unser Kind hat von Anfang an gelernt, sich auf die wenigen vorhandenen Reize wie etwa ihre eigenen Hände zu konzentrieren, statt einer Reizüberflutung ausgeliefert zu sein und aus Gewohnheit immer mehr zu fordern.“ Ela mit Isi

„Wir versuchen beim Wickeln und Anziehen den Zwillingen stets vorher zu sagen, was wir mit ihnen tun werden. Vor allem am Anfang war das hilfreich. Ich wusste sowieso nicht, was ich ihnen sonst erzählen sollte. Und jetzt, wo sie unsere Worte immer mehr verstehen, macht das begleitende Sprechen sogar richtig Sinn. Inzwischen machen sie auch schon oft beim Anziehen mit. Sie reichen uns den Arm, um in den Ärmel zu schlüpfen, nehmen sich selber die Mütze ab, ziehen sich alleine die Socken aus und reichen uns die Windeln auf dem Wickeltisch.“ Alice mit Annika und Moritz

„Meine Mutter ist mit sieben Geschwistern aufgewachsen. Wenn sie heute aus ihrer Kindheit erzählt, die nicht schön war, muss sie im Alter von 60 Jahren immer noch weinen. Ihre Erfahrungen in der Vorschulzeit zeigen, wie wichtig es ist, sich bei der Pflege der Kinder Zeit zu nehmen. Für meine Mama war das Baden besonders ‚schrecklich‘, weil alles so schnell gehen musste. Sie wurde ins Wasser getaucht, zügig abgeschrubbt, gleich darauf wieder aus der Wanne gehoben, noch pitschnass angezogen und rasch ins Bett gebracht. Meine Mutter dachte dann immer: ‚Aber ich bin doch noch ganz nass!‘ Sie fühlte sich sehr unwohl. Als meine Mutter mir diese Geschichte erzählt hat, musste ich unmittelbar an den Kurs Babyschritte denken, in dem uns anhand einer Puppe das feinfühlige Ausziehen, Wickeln und Anziehen in aller Ruhe und mit liebevoller Rücksicht auf die Befindlichkeit des Kindes gezeigt worden ist. Was für ein krasser Unterschied!” Anna mit Sophie

„Durch einen ‚Zufall‘ kam ich zum Säuglingspflegekurs von Natalie. Ich bin so froh, dass ich an diesem kühlen Februartag mit meinem Partner daran teilgenommen habe. Während der vier Stunden erhielten wir einen so eindrucksvollen Einblick in die kommende, für uns noch sehr fremde Babyzeit. Ich konnte nun der weit entfernten Sommergeburt wesentlich gelassener entgegensehen. Ja ich fieberte sogar schon fast darauf zu, da ich das Gehörte unbedingt auf ein echtes Baby anwenden wollte.

Doch Freude bei der Umsetzung? Weit gefehlt! Was war geschehen? Kurz gesagt: Gegenwind aus allen Richtungen. Zuerst waren da meine Schwiegereltern, die in unmittelbarer Nähe von uns wohnen und einen ganz anderen Erziehungsstil haben. Über mein neu erworbenes Wissen schüttelten sie nur den Kopf – frei nach der Devise: ‚Jeder ist irgendwie groß geworden, da muss man keine Doktorarbeit daraus machen.‘ Das bedeutete zum Beispiel, dass ihre Begegnungen mit meinem Baby leider von lautstarkem ‚Eididei‘ und ‚Gudidu‘ erfüllt waren – also genau dem Gegenteil von der so positiv beschriebenen Möglichkeit der Babys, sich in einer ruhigen und gut vorbereiteten Umgebung aus sich selbst heraus zu entwickeln.

Auch meine Wahl der Spielsachen kam bei meinen Schwiegereltern nicht wirklich gut an. Zu Beginn dienten meiner Tochter allein die eigenen Hände zum Spielen, später dann wenige, mit Bedacht ausgewählte Gegenstände, die interessante taktile Erfahrungen ermöglichen sollten. So wurde der Tannenzapfen, den meine Kleine sehr intensiv betastet und belutscht hat, kurzerhand mit dem Argument mangelnder Hygiene weggeworfen und auf die Vorteile von ‚richtigem‘ Spielzeug aus Plastik hingewiesen. Auch die Tanten meiner Tochter und sogar Freundinnen rieten mir mehrfach zu einem Spielbogen gegen die angebliche Langeweile. Mit meinen Argumenten für ein ungestörtes Kennenlernen ihrer eigenen Hände ohne jede Ablenkung wurde ich eher als Rabenmutter angesehen, die ihrem Neugeborenen einfach nichts gönnt. Selbst einige meiner Freundinnen verstanden nicht, warum ich kein ‚Maxi-Cosi-Gebaumel‘ anbrachte und kein Mobile über dem Wickeltisch haben wollte. Mit anderen Worten: Mein soziales Umfeld wäre zufriedener gewesen, wenn sich die räumliche Umgebung meines Babys in eine bunte Glitzerwelt alias ‚Rummel-Schießbude‘ verwandelt hätte.

Nach und nach zeigten sich die ersten Früchte dieses Weges. Beispielsweise waren alle sehr erstaunt, wie zufrieden meine Kleine war und wie toll sie sich alleine bzw. mit ihren kleinen Händchen selbst beschäftigen konnte. Etwas später fiel uns auf, wie interessiert sie an allem war und alles genau erkundete. Auch eine meiner Freundinnen mit einem gleichaltrigen Baby war fasziniert vom Sein und Spiel meiner Tochter. Ihr Kind nahm dagegen alles nur kurz in die Hand und in den Mund. Es brauchte ständig neue Reize, insbesondere mit musikalischer Untermalung wie etwa ‚tuut, tuut, trallalalala‘, hier kommt die fahrbare Katze. Meine Freundin gestand mir, dass sie von diesen Spielsachen total genervt sei. Aber es seien die einzigen, die die Aufmerksamkeit ihrer Tochter wenigstens für einen Moment fesseln würden.

Ein weiteres überaus heikles Thema war die Bewegungsentwicklung unserer Tochter. Niemand verstand, warum wir unser Kind ausschließlich in der Horizontalen ließen. Immer wieder hörten wir, wie langweilig dies für das arme Baby sei und dass eine andere Handhabung wesentlich leichter wäre. Leichter – für wen? Doch wohl nur für den Tragenden und nicht für das Baby! Die Rückenlage stellte für unser Mädchen die einzige Liegeposition dar. Das war für uns so natürlich, dass wir sogar irritiert waren, wenn befreundete Eltern ihren Nachwuchs anders hielten oder gar hinsetzten.

Nach wie vor auf die selbständige Bewegungsentwicklung meiner Tochter und mein Bauchgefühl vertrauend, widersetzte ich mich gut gemeinten Ratschlägen. Ich vertraute darauf, dass jedes Kind seine eigene Entwicklungszeit braucht und griff bewusst nicht in diesen individuellen Prozess ein. Unser Kind hielt sich lange Zeit in der Rückenlage auf, auch wenn es laut ärztlichem Entwicklungsplan bereits auf dem Bauch hätte liegen sollen. Doch wie wird man dem einzigartigen Prozess der motorischen und vor allem auch der eigenen inneren Entwicklung gerecht, wenn man Kinder ausschließlich nach Normen bewertet?

Ich achtete weiterhin auf die richtigen Rahmenbedingungen, damit sich unsere Tochter die einzelnen Schritte der motorischen Entwicklung selbständig aneignen konnte. Auf diese Weise verging wirklich eine sehr lange Zeit, in der augenscheinlich nichts bzw. nicht viel passierte. Besonders nervig waren in dieser Zeit die vergleichenden Fragen anderer Mamas, die wissen wollten, was mein Kind denn schon alles könne und beherrsche. Dieses ewige Vergleichen war wirklich sehr unangenehm, vor allem weil mein Baby immer den ‚Kürzeren‘ zog und bei weitem nicht so viel konnte wie die anderen. Mir hat dies zum Glück nichts ausgemacht – außer dass es mich nervte. Die Vergleiche perlten an mir ab, da ich darauf vertraut habe, dass sich die Entwicklung im Inneren vollzieht und alles zu seiner Zeit geschieht. Darüber hinaus bin ich so voller Liebe für mein Kind, dass es in meinen Augen nichts gibt, was es hätte falsch machen können. Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dieses zauberhafte Gefühl mitzuteilen, denn es bewahrte mich davor, mein kleines Baby schon in diesem zarten Alter der leistungsorientierten Gesellschaft auszuliefern. Stattdessen durfte unsere Tochter erst einmal in Ruhe in unserem sicheren Hafen ankommen, sich akklimatisieren und sich in ihrem eigenen Tempo entwickeln.

Kritiker könnten beispielsweise bemerken, dass Gleichaltrige früher sitzen lernen, wenn man es ihnen beibringt. Doch dem kann ich getrost entgegnen: Wie sitzen diese Kinder da? Genauso gerade und sicher wie unsere Tochter, die sich das Sitzen selbst beigebracht hat? Mitnichten! Sobald ihre Kinder sitzen konnten, jammerten die Eltern in meinem Umfeld darüber, wie anstrengend die neu gewonnene Selbständigkeit ihrer Kinder sei, da sie permanent hinter ihnen her sein mussten, weil sie ständig umkippten sowohl in sitzender als auch in vermeintlich stehender Position.

Überaus positiv empfinde ich es außerdem, dass sich unser Mädchen absolut sicher und souverän abrollt, wenn es im Sitzen tatsächlich einmal ins Schwanken gerät und umfällt. Dabei hat sich unsere Kleine bisher weder verletzt noch weint sie daraufhin irritiert. Das nenne ich eine wirklich neu gewonnene Freiheit für mich als Mama! Abgesehen davon hat unsere Tochter sichtlich Spaß an ihrem neuen, selbst erworbenen Können. Als Erzieherin und Heilpraktikerin für Psychotherapie spielt das eine große Rolle für mich. Wenn auch nicht bewusst, so ist doch im Unterbewusstsein unserer kleinen Tochter abgespeichert, dass sie sich elementare Dinge eigenständig erarbeiten und sich auf sich selbst verlassen kann. Damit vergrößert sich die Chance immens, für das Leben später gut gerüstet zu sein und kritische Lebensereignisse gut meistern zu können. Dies ist eine Ressource, die unser Kind aus eigener Kraft gewonnen hat und die es sein ganzes Leben begleiten wird. Das war es mir mehr als Wert.“ Daniela mit Balla-Marlie